Rope-Skipper vom TSV Höchst qualifizieren sich für die Europameisterschaft

Bronzemedaille in Einzeldisziplin bei den Dt. Meisterschaften in Wuppertal
Enttäuschung und Freude lagen eng beieinander bei der Rope-Skipping-Mannschaft des TSV Höchst, die am 17. März bei den Deutschen Teammeisterschaften in Wuppertal an den Start ging.
Bei dieser Wettkampfform des Seilspringens geht es darum, als Team in sechs Disziplinen möglichst viele Punkte zu sammeln. Dazu sind in zwei sogenannten Speed-Disziplinen in einer vorgegebenen Zeit möglichst viele korrekte Seildurchschläge zu absolvieren. In den vier Freestyle-Disziplinen springen die Teams zu einer selbst gewählten Musik eigene Choreografien aus Sprüngen und turnerischen Elementen, die von den Kampfrichtern nach Schwierigkeit, Genauigkeit, Synchronität und Originalität der Darbietung bewertet werden, wobei nur Sprünge zählen, die von allen Athleten synchron ausgeführt werden. Die Hälfte der Disziplinen wird mit Einzelseilen gesprungen („Single Rope“), während die andere Hälfte mit zwei langen Seilen ausgeführt wird, die von zwei Teammitgliedern gegenläufig geschwungen werden („Double Dutch“). Bei den Deutschen Meisterschaften werden Titel und Platzierungen sowohl in der Gesamtwertung aller sechs Disziplinen vergeben als auch in jedem einzelnen Wettbewerb. Außerdem qualifizieren sich die besten Mannschaften für die Europa-Meisterschaften, die im Sommer in Graz ausgetragen werden.
Für das Höchster Team der weiblichen Altersklasse 3 (12-14 Jahre) mit Lea Friedrich, Lilli Hallstein, Lilly Kumpf und Tabea Paul, die sich mit einem zweiten Platz bei den Hessischen Meisterschaften für die nationalen Titelkämpfe qualifiziert hatten, lag der Termin leider nicht sehr günstig: drei Springerinnen waren in der Woche vorher auf Schulfreizeit und sind erst freitags abends zurückgekommen. Entsprechend fehlte bei ihnen die Frische und der letzte Feinschliff bei den Ausführungen.
Das machte sich bei den Speed-Disziplinen deutlich bemerkbar. Die Höchster Mädchen begannen mit ungewohnt vielen Hängern. Doch gelang es Lilly Kumpf, den Rückstand in einem fulminanten Schluss-Spurt zu kompensieren. So lagen sie nach den Speed-Disziplinen auf einem erfreulichen dritten Rang. Mit dem sich anschließenden Freestyle im Double Dutch mit drei Springerinnen, der sehr gute gelungen war, und der soliden, aber nicht fehlerfreien Kür im Single Rope mit zwei Athletinnen konnte dieser Platz gehalten werden.

TSV-Skipperinnen beim Single Rope Team Freestyle bei den Deutschen Meisterschaften in Wuppertal 2019

Leider konnte der Höchster Double Dutch Freestyle (alle vier Teammitglieder) das Wettkampfgericht nicht überzeugen. Zu viele Fehler und eine Darbietung, die den Kampfrichtern offensichtlich nicht gefiel, führten dazu, dass sie keine Punkte für die Kreativität erhielten und auf den fünften Platz zurückfielen. Zwar konnten sie beim abschließenden Single Rope Freestyle (alle vier Springerinnen) trotz einiger Patzer noch Boden gut machen, dennoch fehlte am Ende den Höchstern in der Gesamtwertung über alle Disziplinen mit 1052,4 Punkten noch 1,4 Zähler auf Platz vier. Entsprechend enttäuscht waren die Mädchen bei der Siegerehrung. Das änderte sich allerdings schlagartig, als der TSV Höchst als Drittplatzierter in der Einzeldisziplin Double Dutch (drei Springerinnen) aufs Podest gerufen wurde und die Skipperinnen die Bronzemedaillen erhielten.
Die Freude steigerte sich in fassungslose Begeisterung, als der Wettkampfleiter mitteilte, dass das Team aus Höchst für die Europameisterschaften nominiert ist. Denn damit hatten die vier Springerinnen und ihre Trainerin Tamara Ripperger bei ihrem ersten Start auf nationaler Ebene wirklich nicht gerechnet. So nahm dieser Tag doch noch einen sehr guten Abschluss, und die Planungen für das internationale Wettkampfwochenende in Österreich haben noch auf der Rückfahrt begonnen.