Höchsterinnen erleben „unvergessliche“ Rope-Skipping-EM

Die vier Nachwuchssportlerinnen des TSV dürfen sich in Graz über persönliche Bestleistungen freuen, auch wenn sie knapp außerhalb der Top Ten bleiben.

Die Qualifikation kam schon einigermaßen überraschend, doch die Teilnahme an der Rope-Skipping-Europameisterschaften in Graz stellte für die Springerinnen des TSV Höchst, Trainerin Tamara Ripperger und die mitgereisten Familien nun ein unvergessliches Erlebnis dar.

Lea Friedrich, Tabea Paul, Lilly Kumpf und Lilli Hallstein (v.l.n.r) vom TSV Höchst bei den Europameisterschaften im Rope Skipping in Graz

Unter 595 Athleten aus zwölf Nationen starteten die Odenwälderinnen Lea Friedrich, Lilli Hallstein, Lilly Kumpf und Tabea Paul zunächst im Team-Wettbewerb (12-14 Jahre) und trafen auf starke Mannschaften aus Belgien, Schweden, Ungarn und Deutschland. Da sich die Höchsterinnen für die „Overall“-Wertung qualifiziert hatten, durften sie in allen sechs Disziplinen an den Start gehen und schafften einen guten Beginn: Die Mädchen erreichten mehrere persönliche Bestleistungen in den Speed-Wettbewerben (möglichst viele Sprünge in vorgegebener Zeit) und schufen sich damit eine gute Ausgangssituation für die vier Freestyle-Disziplinen. Bei diesen werden sowohl mit kurzen Einzelseilen („Single Rope“) als auch mit zwei langen, gegenläufig geschwungenen „Double Dutch“-Seilen Sprüngen und turnerische Elemente gezeigt.
Lilly Kumpf, Lilli Hallstein und Tabea Paul (von links nach rechts) bei ihrem Double Dutch Single Freestyle (EM 2019 Graz)

Bei diesen Disziplinen zeigte sich allerdings schnell das hohe Niveau vor allem der belgischen Teams. Trotz guter Leistungen der Höchsterinnen waren die vorderen Ränge außer Reichweite: Die beste Platzierung erzielten die Springerinnen aus dem Odenwald mit dem 9. Platz im „Single Rope Team Freestyle“, bei dem alle vier Springerinnen mit den Einzelseilen eine möglichst synchrone Darbietung zeigen müssen. Im Gesamtklassement erreichten die Athletinnen den beachtlichen elften Platz. Sie durften sich über eine Leistungsverbesserung gegenüber der DM Anfang des Jahres freuen und ließen zwei damals noch besser platzierte deutsche Teams hinter sich.
Tabea Paul auch im Einzel am Start
Tabea Paul bei ihrem Freestyle bei den Europameisterschaften 2019 in Graz

Für Tabea Paul stand tags drauf vor großer Kulisse das Einzel an. Die 13-Jährige hatte sich dafür als Dritte der deutschen Meisterschaften im „Overall“ qualifiziert und bekam es in der Altersklasse 12 bis 14 Jahre mit 26 Teilnehmern aus neun Nationen zu tun. Die Höchsterin glänzte gleich zu Beginn mit persönlichen Bestleistungen in den Disziplinen 30-Sekunden-Speed (83 Sprünge/9. Platz) und Drei-Minuten-Speed (410/12. Platz). Damit belegte sie zwischenzeitlich den starken zehnten Platz.
Als sonst sehr sichere Springerin leistete sie sich in ihrer mit hohen Schwierigkeiten und turnerischen Elementen versehenen Kür dann jedoch einige Fehler, sodass sie im Gesamtklassement auf Platz 14 abrutschte. Die anfängliche Enttäuschung wich aber bald Freude und Stolz über die guten Speed-Leistungen bei einem internationalen Wettkampf. Auch diese Altersklasse dominierten Springerinnen aus Ungarn und Belgien, wo Rope Skipping keine Randsportart wie in Deutschland ist.

Für die vier Springerinnen, Trainerin Tamara Ripperger und die mitgereisten Familienmitglieder waren die Europameisterschaften ein unvergessliches Erlebnis. Neben der Erkundung der Stadt Graz hatten die Sportlerinnen auch Gelegenheit, weitere begeisternde Wettkämpfe, die Eröffnungs- und Abschlussfeier eines internationalen Sportereignisses mitzuerleben, Athleten aus anderen Nationen kennenzulernen und auch an einem Rope Skipping Camp teilzunehmen, bei dem alle Nationen gemeinsame Trainingseinheiten absolvierten.