Groß war die Freude bei Lea Friedrich, Moritz Kumpf und Tabea Paul als sie in den letzten Tagen von ihrer Qualifikation für die Weltmeisterschaften im Rope Skipping erfuhren. Eigentlich sollten die internationalen Titelkämpfe bereits letztes Jahr in Kanada stattfinden, mussten aber aufgrund der Pandemie abgesagt werden. Da auch in diesem Jahr keine internationalen Wettkämpfe möglich sind, hat sich der Weltverband IJRU für eine virtuelle Austragung der Meisterschaften entschieden.
Dafür gab es in Deutschland auch eine virtuelle Qualifikation, für die nur die besten deutschen Springerinnen und Springer startberechtigt waren. Voraussetzung war die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften im letzten Jahr. Bis Ende April konnten die Athleten Videos für die Disziplinen, in denen sie sich qualifiziert hatten, einsenden. Dafür hatten Tabea Paul und Moritz Kumpf wochenlang in der TSV Turnhalle im Einzeltraining hingearbeitet und jede Disziplin immer wieder gefilmt. Die Auswertung wurde nun voll Spannung erwartet und fiel für die Skipper vom TSV Höchst sehr erfolgreich aus. Mit den beiden Springern freut sich auch Trainerin Tamara Bär, die ihre Athleten optimal bei der Vorbereitung unterstützt hat.
Für Moritz Kumpf ist die Teilnahme an internationalen Meisterschaften nichts Neues. Seit 2016 durfte er Deutschland bereits bei den Junioren Europameisterschaften in Portugal und bei den Junioren Weltmeisterschaften in Schweden und Shanghai vertreten. Nun ist es seine erste Teilnahme bei den Erwachsenen, wo er in allen vier Einzeldisziplinen an den Start gehen darf. Qualifiziert hat er sich als Bester seiner Altersklasse in den Disziplinen 30 Sekunden Speed und mit den meisten Triple Under-Sprüngen (Dreifachdurchschläge). Mit seinem sehr gut bewerteten Freestyle und dem Ergebnis von 368 Sprüngen in 3 Minuten Speed belegte er den zweiten Platz im Qualifikationswettkampf.
Tabea Paul konnte bereits bei den Europameisterschaften in Graz 2019 erste internationale Wettkampferfahrung sammeln. Mit der Qualifikation für die Weltmeisterschaften geht für sie ein Traum in Erfüllung. Insbesondere da die Hürden der Qualifikation für sie sehr hoch waren. Die 15-Jährige wurde im Qualifikationswettkampf nicht nur mit ihrer Altersklasse (16-18 Jahre) sondern auch mit den erwachsenen Athletinnen verglichen. Einen der Startplätze für die Einzeldisziplinen der WM zu ergattern, schien deshalb fast unmöglich. Umso größer war der Jubel beim Blick in die Ergebnislisten: Mit ihrer perfekt auf die Musik abgestimmten und mit einer Kombination aus anspruchsvollen Sprüngen und unterhaltsamen Seiltricks gespickten Darbietung konnte sie die Kampfrichter überzeugen und sich als Beste deutsche Teilnehmerin in der Altersklasse 16-18 Jahre im Freestyle und als Viertbeste insgesamt für das Open Tournament bei den Weltmeisterschaften qualifizieren. Dank neuen persönlichen Bestleistungen von 424 Sprüngen in 3-Minuten-Speed und 85,5 Sprüngen in 30 Sekunden Speed darf die Höchsterin auch in den beiden Speed-Disziplinen antreten.
Freudig überrascht wurde auch Lea Friedrich, die zusammen mit Tabea Paul die WM-Teilnahme in der Disziplin „Wheel“ erreicht hat. Bei dieser neuen Disziplin springen die Athleten nebeneinander mit zwei Seilen, die sie gemeinsam schwingen und dann zusammen eine Kür springen. Auch hier gingen alle WM-Startplätze an deutlich ältere Teams, aber das Duo vom TSV Höchst wurde für seine gute Leistung mit dem ersten Platz in der Altersklasse 16-18 Jahre belohnt und darf Deutschland beim Open Tournament vertreten.
Ausgetragen werden die Weltmeisterschaften in diesem Jahr leider ebenfalls nur virtuell. Nun haben die qualifizierten Teilnehmer bis Anfang August Zeit, ihre Leistungen erneut zu steigern und die Videos beim Weltverband einzureichen. Vom 1.-31. Oktober werden die Weltmeister dann in einer Live-Produktion und einem Webstream gekürt.