Mit insgesamt vier Gold- und drei Bronzemedaillen sind die „Jumping Gums“, die Rope Skipper vom TSV 1875 Höchst, von den Deutschen Meisterschaften zurückgekehrt, die kürzlich im baden-württembergischen Müllheim ausgetragen wurden.
Von den insgesamt acht Springerinnen und Springern war Tabea Paul am erfolgreichsten. Von fünf möglichen Titeln in ihrer Altersklasse der 16- bis 18-Jährigen gewann sie vier. Sie hatte einen perfekten Tag erwischt, sodass sie mit 93 Zählern in 30 Sekunden Speed (möglichst viele Seildurchschläge in vorgegebener Zeit) eine persönliche Bestleistung aufstellte, die von keiner Springerin ihrer Altersklasse überboten wurde, was den Gewinn der ersten Goldmedaille bedeutete. In 180 Sekunden Speed schaffte sie mit 424 Zählern ebenfalls eine neue persönliche Bestmarke, allerdings waren drei Konkurrentinnen besser. Richtig gut lief dann der abschließende Freestyle. Obwohl sie ziemlich am Ende des Wettkampftages starten musste und daher eine lange Wartezeit davor hatte, konnte sie sich die nötige Spannung aufrechterhalten und präsentierte mit viel Springfreude ihre 75-sekündige Kür aus schwierigen Sprungkombinationen und turnerischen Elementen zur selbstgewählten Musik fast fehlerfrei. Das Endergebnis, das sich aus dem Schwierigkeitsgrad der Sprünge und der technischen und ästhetischen Umsetzung ergibt, blieb mit 33,66 Punkten fast fünf Punkte vor der Konkurrenz und sicherte ihr in dieser Kategorie den nächsten Meistertitel. Auch in der Overall-Wertung, in der die drei Einzeldisziplinen zusammengefasst werden, reichte es für die Goldmedaille. Hinzu kam noch ein erster Platz im sogenannten Double Under (Doppeldurchschläge), wo sie mit 88 Sprüngen die drittbeste Leistung aller Teilnehmer des Tages erzielte.
In ihrer Altersklasse hatten sich auch ihre Teamkolleginnen Lilli Hallstein und Lea Friedrich qualifiziert. Trotz leichtem verletzungsbedingtem Handicap gelang es Lilli Hallstein, ihre Leistung abzurufen und schaffte in 30 Sekunden Speed und 180 Sekunden Speed neue persönliche Bestleistungen, was ihr einen sehr guten elften Rang im 28-köpfigen Teilnehmerfeld einbrachte. Nicht ganz so gut lief es bei Lea Friedrich, die etwas nervös an den Start ging und am Ende den 19. Platz belegte.
Moritz Kumpf ging in der Altersklasse 19+ an den Start und musste sich in einem kleinen, aber starken Feld behaupten. Er hatte Weltmeister und Europarekordhalter als Konkurrenten und schaffte es mit soliden Leistungen in 30 Sekunden Speed und im Freestyle auf den Bronzerang. Den Triple Under-Wettbewerb (möglichst viele Dreifachdurchschläge bis zum ersten Hänger) schloss er als Vierter ab.
Leistungsstark präsentierte sich Leni Hallstein in der jüngsten Altersklasse der 12- bis 13-Jährigen. Beachtliche 81 Sprünge in 30 Sekunden Speed bedeuteten für sie den dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften. Auch mit ihren übrigen Leistungen platzierte sie sich überwiegend im oberen Drittel. Ihre Team- und Alterskollegin Anna Leib konnte sich im dicht gedrängten Mittelfeld behaupten.
Alleine die Teilnahmeberechtigung für die nationalen Titelkämpfe waren für Nina Schwardt und Celine Yilmaz schon eine großartige Leistung. Vor der Corona bedingten Wettkampfpause starteten sie noch bei dem Einsteigerwettbewerb, versuchten es im Herbst direkt bei den Hessenmeisterschaften mit dem kompletten Wettkampfprogramm und schafften auf Anhieb die Qualifikation für die DM. Aufgrund mangelnder Wettkampferfahrung konnten sie leider in 30 Sekunden Speed nicht ihr ganzes Leistungsvermögen abrufen. Die übrigen Disziplinen liefen besser, sodass sie sich am Ende im Mittelfeld des starken und dichten Feldes einordnen konnten.
Nach den Erfolgen des Wochenendes bleibt für die Rope Skipper des TSV Höchst aber wenig Erholungspause, gilt es doch, sich auf die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften Mitte Mai vorzubereiten. Dort wollen sich die Schützlinge von Tamara Bär für die Europameisterschaften im Juli in Bratislava qualifizieren, für die Tabea Paul und Moritz Kumpf bereits die Nominierung vom Deutschen Turnerbund erhalten haben.
